Hallo, liebe Freunde des literarischen Hochgenusses!
Wir möchten Euch gerne ein Buch vorstellen, das zwar nicht sehr neu ist (in Deutschland erschienen 2008; auf Englisch sogar schon 2001), das aber (leider) trotzdem noch sehr aktuell ist und uns sehr am Herzen liegt: "Himmel und Hölle" von Malorie Blackman. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es dabei um einen sehr starken Konflikt und eine Welt voller Gegensätze. Der Roman ist in Deutschland beim Boje-Verlag erschienen. Es geht in der Geschichte um den Kampf zwischen zwei Gesellschaftsschichten, den Alphas und den Zeros. Das zentrale Problem des Romans ist die tragische Geschichte der beiden Hauptpersonen, Sephy, einer Alpha, und Callum, einem Zero.
Die zwei wachsen trotz ihrer verschiedenen Schichten praktisch gemeinsam auf, und verlieben sich, als sie älter sind, ineinander. Das gefällt den Familien der Beiden aus verschiedenen Gründen, hauptsächlich Vorurteilen, überhaupt nicht, da die beiden Kontaktverbot haben. Auch wenn das Buch eigentlich für Jugendliche geschrieben wurde, ist es doch wegen der sehr aktuellen Thematik von Vorurteilen und Hass aufgrund der Hautfarbe auch für Erwachsene relevant.
Die Geschichte ist immer abwechselnd aus der Sicht von Sephy und Callum geschrieben, wodurch man sehr gut einen Einblick in die Gefühlswelt beider Hauptpersonen bekommt und dabei schnell merkt, wie verschieden die Beiden bestimmte Ereignisse aufgrund ihres sozialen Status erleben. Die Handlung spielt wie schon gesagt in einer Welt, in der die Menschen nach der Hautfarbe in zwei Klassen unterteilt sind, der ganze Konflikt baut auf diesem Fakt auf. Die Gesamthandlung ist glaubwürdig und relativ nachvollziehbar erzählt, der Inhalt und die Art, wie die Geschichte von Sephy und Callum erzählt wird ist sehr authentisch. Die Entscheidungen der Charaktere sind nicht immer logisch nachvollziehbar, andererseits handeln die beiden ja aber auch aus Überzeugung, Liebe und aufgrund von ihren Idealen. Zudem ist es sehr verständlich geschildert, warum manche Entschlüsse getroffen werden, auch wenn wir uns an einigen Stellen anders entschieden hätten als die Beiden. Unserer Meinung nach macht gerade dieses teilweise unüberlegte Verhalten die beiden Hauptfiguren sehr sympathisch und lebensnah.
Uns gefällt an dem Roman die ausgewogene Mischung zwischen actionreichen und romantischen (wenn auch oft sehr traurigen) Momenten. Besonders spannend finden wir, dass die Autorin bewusst mit der Verteilung der Hautfarben zu den verschiedenen Klassen gespielt hat: die Alphas sind schwarz, die Zeros weiß. Erschreckend ist hierbei, dass man fast automatisch annimmt, die Schwarzen müssten die Zeros sein. Wir fanden es ungeheuer wachrüttelnd und aufschlussreich, in was für Denkmuster man sich unbewusst begibt, was ein weiterer Grund ist, warum wir dieses Buch so lieben.
Ein schönes Wochenende,
eure Charlie und Resi
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